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Mümmelmann: erster Behandlungsversuch

Die Verfassung von Mümmelmann einzuschätzen ist in den ersten Tagen sehr schwierig. Offensichtlich ist er in seiner Mobilität stark eingeschränkt, aber die Verdauung funktioniert und er hat einen Riesenappetit. Kein Fieber, keine wahrnehmbaren kognitiven Aussetzer, sowiet kann ich es als Laie beurteilen.

Dass er keine Schmerzanzeichen zeigt, kann man nur eingeschränkt als positiv bewerten. Als Fluchttier sind Kaninchen instinktiv darum bemüht, keine Schwäche zu zeigen. Was man sagen kann ist, dass wenn er Schmerzen hat, diese nicht so schlimm sind, als dass er sie nicht mehr verbergen könnte. Ein klitzekleiner Trost.

Trotzdem stellen wir uns gedanklich auf das Schlimmste ein. Alle Familienmitglieder, die sich in Sekundenschnelle in den kleinen Hasen mit den riesigen Löffeln verliebt haben, werden schonend vorbereitet. Es kann sein, dass die Tierärztin mehr Leid als Hoffnung sieht. Es kann sein, dass wir Mümmelmann über die Regenbogenbrücke gehen lassen müssen.

Der Besuch bei der Tierärztin bringt zunächst wenig Aufschluss. Die 20-minütige Autofahrt im Sommer, die erste seines Lebens, den Tierarzt und alles drum herum sorgen dafür, dass Mümmelmann sich in der Praxis in einem sehr schlechten Allgemeinzustand zeigt. Plötzlich geht auch die Temperatur hoch und das Herz klopft in Rekordtempo. Laut Tierärztin normale Stressreaktionen, aber sie bewegen sie dazu, kein Röntgenbild zu machen. Stattdessen schließt sie die schwerwiegenderen Verletzungen an Nacken, Wirbelsäule und den großen Gelenken durch manuelle Untersuchung aus und gibt ein Schmerzmittel die tägliche Gabe über eine Woche mit.

Eine Prognose möchte sie nicht stellen. Alles ist möglich.

Auf dem Parkplatz pflücken wir etwas Löwenzahn. Nach den ersten 10 Minuten der Rückfahrt hat sich Mümmelmann so weit gefangen, dass er ihn ratzeputz wegmümmelt.

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