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Wildtieren helfen

Es ist Frühsommer, die Zeit der Tierbabys, aber auch die Zeit extremer Wetterumschwünge, die allen Tieren zu schaffen machen können. Und so kommt es immer wieder vor, dass man sich unverhofft Wildtieren gegenüber sieht, die (vermeintlich) Hilfe brauchen. Was also tun?

Zunächst einmal muss geklärt werden, ob das Tier tatsächlich Hilfe benötigt. Gerade Jungtiere wirken oft gefährdeter und hilfsbedürftiger, als sie es tatsächlich sind. Jungvögel beispielsweise hüpfen schon mal aus dem Nest, bevor sie richtig fliegen können, und trotzdem geht es ihnen gut. Es bedarf also viel Geduld und eines guten Auges, um die Situation eines Wildtieres richtig einzuschätzen. Experten raten beispielsweise dazu, Jungvögel zunächst aus einiger Entfernung für 2-3 Stunden zu beobachten, ob nicht doch noch Elterntiere in der Nähe sind oder sich der Vogel zu helfen weiß. Eine erste Einschätzung zum Entwicklungsstand des Vogels kann getroffen werden durch die Stellung der Vogelbeine. Der Nestling kann noch nicht auf seinen Füßen stehen und liegt auf seinen Beinen, wohingegen der Ästling auf seinen Beinen stehen kann. Der Ästling wird  in der Regel von seinen Elterntieren am Boden ausreichend versorgt.

Haben Sie ein Wildtier gefunden, dem geholfen werden muss, stehen Ihnen zur Unterstützung die Experten für Wildtiere der Wildtier- und Wildvogelauffangstationen zur Verfügung. Sie wissen genau, wem geholfen werden muss, wie und vor allem, was zu tun ist, um eine spätere Auswilderung des Tieres sicherzustellen. Sollten Sie unsicher sein, wenden Sie sich im Zweifelsfall an das örtliche Tierheim oder Ihren Tierarzt. Auch wenn diese Ihnen nicht direkt helfen können, so werden sie wissen, wer der korrekte Ansprechpartner ist und Sie weiterleiten.

1622958871560Dieser kleine Vogel wurde von einem unserer Mitglieder auf dem Spaziergang mit den Hunden gefunden. Er war apathisch und saß ungeschützt inmitten eines stark von Hunden und freilaufenden Katzen frequentierten Parks. Als der Vogel bei einem späteren Spaziergang nach wie vor in einem schlechten Allgemeinzustand an gleicher Stelle hockte und wegen der anderen Tiere  von Gefahr für ihn auszugehen war, wurde der kleine Vogel zum Aufpäppeln mitgenommen. Auf dem winzigen Vogel, kleiner als 5cm, waren 10 teils vollgesaugte Zecken.  Er bekam frisch aus dem Teich gefangene Insekten und wurde in eine geeignete Tierklinik (hier: Tierklinikum Düppel, Berlin-Zehlendorf) gebracht.

Für den Fall, dass Sie ein Wildtier zunächst nehmen, um es anschließend in eine Auffangstation oder zu einem fachkundigen Tierarzt zu bringen, folgen hier ein paar Tipps:

Fassen Sie das Tier mit Einweghandschuhen oder Textilien an, die anschließend entweder weggeworfen oder bei 95° Grad gewaschen werden können. Waschen Sie sich vor und nach dem Anfassen gründlich die Hände und desinzifieren Sie sie.

Nutzen Sie, wenn möglich, für den Transport Tiertransportbehältnisse. Kartons sollten nur im absoluten Notfall und unter ständiger Sicherstellung einer genügenden Frischluftzufuhr und Temperaturkontrolle (Hitzestau im Sommer!) genutzt werden.

 

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