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Hundesicherung: Leinenarten

Für welche Leine man sich für seinen Hund entscheidet, hängt zum Großteil davon ab, in welchen Situationen sich der Hund befindet, welches Training man plant und wie der Charakter des Hundes und sein Verhalten auf Spaziergängen ist. Unsicheren Hunden (und besonders verfressenen Exemplaren!) tut man keinen Gefallen, sie mit Flex- oder Schleppleinen zu weit von sich wegzulassen.

Es gibt bei Leinen verschiedenste Modelle. Unabhängig von der Art sollten sich Material und Stärke der Karabiner an Gewicht und Größe des Hunds orientieren. Wenn die Leine im Geschäft nach Gewicht sortiert sind, so bezieht sich dies auf das Maximalgewicht, mit dem sie belastet würden können. Es beeinflusst Stärke/Dicke des Materials und der Karabiner. Ein Hund der nur fünf Kilo wiegt, braucht keine so schwere Leine (und würde wahrscheinlich durch das Gewicht behindert) wie ein Hund mit 50 Kilo, der einen leichteren Karabiner im Zweifelsfall brechen könnte.

1619376987766In jede Grundausstattung gehört eine sogenannte Führleine, die wir auch für den täglichen Gebrauch empfehlen. Eine Führleine besitzt eine Länge von maximal 2 Metern und hat in der Regel durch zwei bis drei Karabiner/Ösen die Möglichkeit auf 1,5 oder 1 Meter verstellt zu werden und eine Handschlaufe zu formen. Sie gibt von allen Varianten die größte Kontrolle über den Hund. Unsichere Hunde und Hunde in der Eingewöhnung und im Beziehungsaufbau zu ihren neuen Besitzern gibt die Nähe die nötige Sicherheit und Vertrauen im Spaziergang.

1619376987733Später im Training, häufig als Übergangsmaßnahme zum Freilauf, werden dann Schleppleinen verwendet. Diese bestehen aus sehr leichten Materialien und sind darauf ausgelegt am Geschirr des Hundes befestigt zu werden und über den Boden zu schleifen. Entfernt sich der Hund zu weit, tritt man dann auf das Ende der Leine, um ihn zu stoppen. Bitte nie die Schleppleine am Halsband befestigen! Sollte der Hund doch einmal losrennen, so kann es zu bösen Verletzungen kommen, wenn sich die gesamte Energie eines plötzlichen Stopps auf den empfindlichen Hals- und Nackenbereich des Hundes legt. Auch sollte man auf Schleppleinen verzichten, an deren Ende sich eine Schlaufe befindet. Dies mag auf den Halter im ersten Moment attraktiv wirken, da er sie gut in der Hand halten kann. Sollte  der Hund aber wegrennen, so ist das Risiko, dass er irgendwo hängen bleibt und dann gefangen ist, sehr groß. Lieber rennt er im schlimmsten Fall weg, kann sich aber frei bewegen, als dass er in einem Gestrüpp im Wald festhängt, nicht gefunden wird und elendig stirbt!

1619376987753Flexleinen werden von Besitzern bevorzugt, die dem Hund größtmögliche Freiheit auf dem Spaziergang ohne tatsächlichen Freilauf bieten wollen. Aber Vorsicht! Flexleinen können ein großes Sicherheitsrisiko sein. Fahrradfahrer oder andere Passanten sehen die dünnen Nylonbänder oft nicht und fahren/laufen direkt hinein, was zu Unfällen mit Mensch und Hund führen kann. Wickelt sich die Leine um die eigenen Beine, kann das Nylon sich überraschend tief in die Haut graben und böse Verletzungen verursachen. Von Hunden, die sich am falschen Ende des Zebrastreifens oder – eine meiner schlimmsten Horrorvorstellungen – auf der falschen Seite der Fahrstuhl- oder Bahntür wiederfinden, will ich erst gar nicht anfangen.

Achtung: viele Hundehaftpflichtversicherungen zahlen nicht für vom Hund verursachte Schäden, wenn dieser “nur” mit einer Flexleine oder einer Schleppleine gesichert war und akzeptieren ausschließlich Führleinen als adäquate Sicherung des Hundes und Gefahrenvermeidung!

1619376987722Zur Sicherung des Hundes während einer Autofahrt gibt es auch die verschiedensten Varianten, mit oder ohne Boxen, auf die in einem separaten Artikel noch näher eingegangen wird. Aufgrund der Überschneidung zum Thema Leinenarten aber auch in diesem Artikel bereits einmal erwähnt sind die Auto-Adapter. Diese sind darauf ausgelegt, am gepolsterten Geschirr des Hundes (niemals an einem Halsband!) befestigt und mit dem anderen Ende wie ein Anschnallgurt eingeklickt zu werden. So ist der Hund ähnlich wie ein Mensch auf dem Autositz gesichert. Wir empfehlen bei der Verwendung dieser Sicherungsart während der Autofahrt unbedingt die gleichzeitige Verwendung einer "Schmutzwanne". Diese Textilwannen werden auf der Rückbank gespannt von der hinteren zur vorderen Kopfstütze und bewahren den Hund davor in den Fußraum abzurutschen. 

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