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Impfempfehlung Hund nach StIKoVet

Es gibt in Deutschland keine Impfpflicht beim Hund. Einzige Ausnahme ist die Tollwutimpfung als Voraussetzung für den Grenzübertritt, also für alle Hunde, die nach Deutschland kommen oder Deutschland verlassen. Sämtliche restlichen Impfungen werden auf Empfehlung hin gegeben. Experten für diese Impfempfehlung ist die StIKo-Vet: die Ständige Impfkommission Veterinär, das tierische Pendant zur humanmedizinischen Ständigen Impfkommission.

Diese Impfkommission evaluiert kontinuierlich den derzeitigen wissenschaftlichen Wissenstand in Bezug auf Impfungen sowohl von Kleintieren als auch von landwirtschaftlichen Nutztieren. Die StIKo Vet arbeitet unter dem FLI ~ Friedrich Loeffler Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. Sie gibt Empfehlungen, welche Impfungen in welchen zeitlichen Abständen sinnvoll sind. Am Ende des Artikels finden Sie einen Link, unter welchem sie die derzeit gültige Impfempfehlung für Kleintiere, inklusive die für Katzen und Hunde als PDF downloaden können.

Man unterscheidet übrigens bei den Impfungen zwischen Core-Vakzinierung (=Impfung) und Non-Core-Vakzinierungen. Die Core-Vakzinierungen bilden dabei die Gruppe der generell empfohlenen Impfungen, siehe auch Grundimmunisierung. Die Non-Core-Vakzinierungen sind Impfungen, die man aus regionaler oder indvidueller Risikoeinschätzung oder Bedarfe empfehlen kann, hierzu zählt beispielsweise die Impfung gegen Borreliose, in Zeckenrisikogebieten und bei vorerkrankten Hunden. Oder die Tollwut-Impfung, die vor allem nach gesetzlichen Vorgaben in bestimmten Situationen notwendig wird.

Es gibt Impfempfehlungen sowohl für die Grundimmunisierung als auch für Wiederholungsimpfungen. Im Folgenden die derzeitigen Empfehlungen für den Hund mit Stand Januar 2021, 5. Auflage, StIKo Vet:

 

Grundimmunisierung

 8 Lebenswochen: Parvovirose, Staupe, Leptospirose

12 Lebenswochen: Parvovirose, Staupe, Leptospirose

16 Lebenswochen: Parvovirose, Staupe

15 Lebensmonate: Parvovirose, Staupe, Leptospirose

 

Wiederholungsimpfung:

Staupe: nach Herstellerangaben Intervalle bis zu  3 Jahre

Parvovirose: nach Herstellerangaben Intervalle bis zu 3 Jahre

Leptospirose: jährlich

 

Natürlich sind diese Empfehlungen als allgemeine Richtwerte zu sehen. Es gibt immer wieder auch in Deutschland regionale Besonderheiten, die die eine oder andere Impfung notwendig machen können und jeder Hund muss individuell betrachtet werden, um das Risiko einer Infizierung gegen die Belastung einer Impfung aufzuwiegen. Gerade bei älteren Tieren, die ihr Leben lang nach Schema geimpft wurden, wird irgendwann häufig entschieden, dass man von einem grundständigen Schutz ausgehen kann und dem Körper die Impfstoffe nicht mehr zumutet.

Wer von der präventiven Impfung Abstand nehmen will, hat auch immer die Möglichkeit über eine Titerbestimmung im Rahmen einer Blutuntersuchung prüfen zu lassen, ob noch ein angemessener Schutz besteht. Denn auf den Impfstoffen ist ja immer das Mindestwirksamkeitdatum angegeben. Das heißt, im einzelnen Hund kann der Impfstoff länger aktiv schützen. Darauf sollte man aber nicht blind vertrauen. Ein kleiner Pieks und eine Laboruntersuchung geben Aufschluss und zeigen die Notwendigkeit einer Nachimpfung an.

 

Hier ist der Link zur Seite des bpt, Bundesverband praktizierender Tierärzte e.V., der sämtliche aktuelle Impfempfehlungen der Ständigen Impfkomission Veterinärmedizin des FLI veröffentlicht hat. Informationen zu Hunden finden Sie in der PDF Leitlinien zu Kleintieren. 

 

Quellen:

Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) am FLI (2021). Leitlinie zur Impfung von Kleintieren. 5. Auflage. [PDF-Datei]. (Zugriff am 14.08.2021),

Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V.. (2021). Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) am Friedrich-Loeffler-Institut.  www.tieraerzteverband.de/bpt/berufspolitik/Impfkommission/index.php.  (Zugriff am 14.08.2021).

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