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Bautagebuch Teil 2

Es geht weiter! Nach dem Stall bauen wir jetzt die Voliere als Teil des täglichen Hühnerauslaufs. 

Tag 4 Die Voliere

Die Voliere stellt, man mag es nicht glauben, vor mehr Herausforderungen als der Stall. Ein Stall ist ein Haus (mehr oder weniger) für Hühner (und Menschen in Mittagspausen) mit  klar definierten Anforderungen: sicher, trocken, zugluftfrei aber belüftet, mit Tageslicht oder Lichtquelle, Platz für Futterspender doppelt so groß wie das Huhn, denn man weiß ja nie…

Der Auslauf hingegen kann in scheinbar unendlich viele Richtungen interpretiert werden. Was ist sicher? Was ist eine gute Strukturierung? Was ist eine flugsichere Zaunhöhe? Wie tief muss ein Busch mindestens verwurzelt sein, um als ausgrabungssicher eingestuft werden zu können?

Um mich in der Nacht beruhigter schlafen zu lassen, trotz eines aktiven Fuchses in der Nachbarschaft, entscheiden wir uns für eine Art Doppelsicherung. Direkt um den Stall herum wird eine Voliere gebaut mit 2m-hohen Zäunen, überspannt mit Vogelnetzen, untergrabungssicher mit Steinen präpariert. Die Klappe am Stall öffnet in die Voliere  hinein automatisch, die Tür von der Voliere in den Auslauf wird von uns manuell geöffnet. So behalten wir die Kontrolle und die Hühner haben auch schon „ihren Vorgarten“, wenn wir am Wochenende mal ausschlafen wollen.

So ein Zaun, vor allem in dieser Größe, kann ganz schnell teuer werden. Wir behelfen uns, in dem wir statt Zaunfeldern Estrich- oder Armierungsgitter nehmen, eine günstige und extrem einfach zu verarbeitende Variante des Zaunbauens. Ansonsten sammeln wir in unserer Umgebung gebrauchte oder überschüssige Materialien ein, wie beispielsweise zu viel gekaufte Zaunpfosten, schont den Geldbeutel und ist nachhaltiger.

Es wird das Prinzip „Material bestimmt die Größe“ angewendet, wie schon beim Stall. War der Stall 2*1 Spanplatte groß, so ist die Voliere Estrichgitter*Stall*Bepflanzung lang. Wird schon, passt schon, wir sparen uns das Maßband. Herr Planung packt das Maßband wieder weg.

Dafür darf er jetzt mit Matschepampe spielen! Die Zaunpfosten werden einbetoniert, während der Mittagspause trocknet das ganze schonmal. Danach werden die Estrichgitter mit Maschendraht-Draht(?!) zusammengeknüpft. Und wer hätte es gedacht? Plötzlich ist da eine Wasserwaage in seiner Hand, um die Ausrichtung der Zaunpfosten zu überprüfen. Er strahlt. Zu  recht, alles passt im ersten Anlauf.

Ein schöner Zaun, günstig und schnell zusammengebaut.

Bis sich die erste Krähe draufsetzt und er unter ihrem Gewicht verbiegt. Ganz in der Nähe ist ein Bäcker, der die ohnehin großen Vogel wirklich dick "füttert". Diese frechen Krähen sind zu mutig und haben auch noch das Gewicht und die Größe, um sich durchzusetzen.

Aber meine Rache kommt! Meine nächsten Brötchenkrümel kriegt ihr nicht!

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Tag 5 Die Voliere

Wir setzen die Steine rund um den Zaun und legen auch in einigem Abstand noch Ziegel aus. Durch die Löcher kann das Wasser immer noch abfließen, aber sie sind zu schwer, zum Hochdrücken für ein Tier. Auch wir sollen die Arbeit am Nachmittag merken. Darauf kommt eigener Rindenmulch und gehäckselte Hecke vom letzten Jahr, damit die Hühner an die Zäune rankommen können, ohne auf den Steinen laufen zu müssen.

Dann kommt die Tür. Die hat uns schon viel Kopfzerbrechen bereitet. Also Frau So-So legt das Material fest: ein Estrichgitter mit Holzumrandung. Herr Planung weist auf sämtliche Schwachstellen in dem Plan hin: Türrahmen, Verschlussmöglichkeiten, Scharnierbefestigung. Dann schmollen beide über einem Eis und fangen danach erstmal an, der Plan wird schon kommen, learning by doing. Klappt am Ende auch wieder! Ein Hoch auf die Intuition von Frau So-So und ein doppeltes auf Herrn Planungs Fähigkeiten, ihre vagen Beschreibungen zu verstehen und die technische Umsetzung zu ermöglichen!

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Tag 5 Hausarbeit

Nein wirklich, heute wird es ganz speziell. Die Tagesaufgabe lautet: Vogelnetze spannen und Inneneinrichtung.

Die Vogelnetze müssen dabei sowohl an den Zaunelementen als auch aneinander festgeknüpft werden. Wir probieren viel aus, fluchen, lachen und am Ende hilft ein Trick aus dem Nähkästchen – wortwörtlich!

Die Häkelnadeln kommen zum Einsatz und mit diesen und Leitern für uns bodennäheren Menschen *Ehem* haben wir auch das geschafft.

Eine Voliere ~ nach allen Seiten gesichert, mit 25m² groß genug für die Morgenstunden, bevor wir kommen und die Tür zum Auslauf öffnen, und eine eventuelle Stallpflicht und hübsch anzuschauen.

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