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Der Auslauf

Der Auslauf ist der Ort, an dem sich der Großteil eines Hühnerlebens abspielt. Während der Stall von vielen Hühner ausschließlich nachts und zum Eierlegen und –bebrüten genutzt wird, ist der Auslauf Futterquelle, Wellnessoase und Entertainment in einem. Dementsprechend werden hier einige Anforderungen von den gefiederten Damen (und Herren) gestellt. Das Internet ist voll von Ideen, hier kann man sich austoben und auch gern immer wieder neu gestalten, bauen und strukturieren.

Wichtig! Eine Anmerkung vorweg, das Projekt Huhn ist ein privates Unterfangen mehrerer Vereinsmitglieder. Als solches wurde und wird es selbstverständlich privat finanziert. Es wurden keinerlei Spendengelder oder Sachspenden des Vereins genutzt.

Auch wichtig! Die in diesem und anderen Artikeln geschriebenen Informationen sollen einen ersten Überblick über das große Thema Hühnerhaltung geben. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ermutigen alle zukünftigen Hühnerhalter zur weiteren Recherche in Fachliteratur oder bei Vereinen, die sich auf das Huhn spezialisiert haben, wie beispielsweise Rettet das Huhn e.V.

 

Die allererste Frage widmet sich, wie auch schon beim Stall, der Größe des Auslaufs. Hier gibt es verschiedenste Angaben. Viel benannt und auch von dem Verein Rettet das Huhn empfohlen ist ein Mindestangebot von 10 Quadratmetern Platz pro Huhn. Als Vergleich schreibt die Freilandhaltung in der Eierproduktion eine Auslaufgröße von 4 Quadratmetern pro Tier zu.

Neben der Größe ist vor allem die Sicherung aber auch die Strukturierung interessant. Die Sicherung geschieht primär in den allermeisten Fällen durch einen Zaun oder Volieren- /Kaninchendraht. Die Höhe des Zauns sollte sich an der Rasse und der Flugfähigkeit und Flugfreude der Tiere orientieren. Schwerere Fleischrassen oder Zwiehühner überfliegen höchstwahrscheinlich auch den 1,20-Meter-Zaun nicht, den so eine temperamentvolle Italienerin locker schafft.

Nach unten sollte der Zaun gegen Untergrabung vor allem durch Fressfeinde von außen gesichert werden. Hier kann eingebuddelte Borde oder Zaun helfen und/oder Steine von beiden Seiten des Zauns. Nach oben bieten sich Vogelnetze an um Greifvögel fernzuhalten (und die Hühner im Auslauf). Ganz wichtig ist es auch, den Auslauf auf giftige Pflanzen hin zu überprüfen und diese gegebenenfalls zu entfernen!

Hühner haben viele Fressfeinde und bevorzugen häufig geschützte Plätze. Daher sollte man den Auslauf mit verschiedenen Versteckmöglichkeiten ausstatten, wie beispielsweise Büschen, Bäumen und Überdachungen. Außerdem brauchen sie für die Haut- und Gefiederpflege die Möglichkeit zum Sandbaden. Stellt man eine Wanne oder einen kleinen Buddelkasten auf mit feinem Sand, sollte man auch über eine Überdachung des „Badestelle“ nachdenken.

Ein Thema, was es sich ebenfalls direkt bei der ersten Planung einzubeziehen lohnt, ist die bei Vogelgrippeschutzgebieten auftretende Stallfplicht. Auch in diesem Jahr gab es bereits wieder mehrere Anlässe bei gesicherten oder Verdachtsfällen von Vogelgrippe, in denen weiträumige Stallpflicht für jegliches Geflügel ausgesprochen wurde. Was genau diese „Stallpflicht“ dann umfasst, definiert jedes Veterinäramt. In der Regel dürfen die Hühner dann ausschließlich in Bereiche, die gegen den Kontakt mit Wildvögeln  (und deren Kot/Urin) gesichert sind.  Halter holen für diese Fälle nicht selten große Foliengewächshäuser.

In unserem Fall entscheiden wir uns für eine Zweiteilung des Auslaufs: eine Voliere von 25m², die mit wenigen Handgriffen den Anforderungen einer Stallpflicht angepasst werden kann, und einem mit einem einfachen 140cm hohen Zaun umfassten und stellenweise durch Vogelnetze gesicherten Auslauf.

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