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Projekt Huhn: Der Stall

Bei der Planung und Umsetzung des Stalls war schnell klar, die fertigen Hühnerställe im Handel werden unseren Vorstellungen und Anforderungen nicht gerecht. Die allermeisten von ihnen wirken zu klein, zu schlecht isoliert und dafür wiederum zu teuer. Plan B zu diesen Fertigställen sind kleine bis mittelgroße Schuppen. Wir entschieden uns für Plan C: wir machen alles selbst.

Wichtig! Eine Anmerkung vorweg, das Projekt Huhn ist ein privates Unterfangen mehrerer Vereinsmitglieder. Als solches wurde und wird es selbstverständlich privat finanziert. Es wurden keinerlei Spendengelder oder Sachspenden des Vereins genutzt.

Auch wichtig! Die in diesem und anderen Artikeln geschriebenen Informationen sollen einen ersten Überblick über das große Thema Hühnerhaltung geben. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ermutigen alle zukünftigen Hühnerhalter zur weiteren Recherche in Fachliteratur oder bei Vereinen, die sich auf das Huhn spezialisiert haben, wie beispielsweise Rettet das Huhn e.V.

 

Gleich zu Anfang ein paar wichtige Rahmendaten. Die optimale Stallgröße hängt von der Anzahl und der Rasse der Hühner ab, die ihn bewohnen sollen. In Fachliteratur und dem Internet findet man immer wieder die Faustformel pro Quadratmeter Stall kann man 3 normalgroße oder 5 Zwerghühner halten.  Ein guter Stall soll trocken, sicher, hell, gut zu belüften aber nicht zugig sein.

Als Material kann Holz, Stein, Kunststoff oder Metall genutzt werden. Die ersteren schaffen ein besseres Stallklima und vor allem Holz ist in Beschaffung und Verarbeitung sicherlich das günstigste und einfachste. Kunststoff und Metall bieten wiederum den großen Vorteil der leichten Reinigung und somit Parasitenprävention.

Der Standort sollte möglichst wettergeschützt sein. Ideal ist vor allem ein schattiges Plätzchen. Hühner reagieren empfindlicher auf Wärme als auf Kälte, und ein Stall, der sich in der prallen Sonne wie eine Sauna aufheizt, kann im Hochsommer schnell zur lebensgefährlichen Bedrohung werden.  Wichtig ist auch, dass Fressfeinde oder Schädlinge nicht in den Stall gelangen. Er darf nicht zu untergraben sein, die Wände dürfen nicht durchgebissen werden können und sämtliche Türen und Fenster müssen in der Nacht verschlossen bzw. die Fenster beispielsweise mit Volierendraht gegen das Eindringen von anderen Tieren geschützt sein.  Sind die Legenester von außen extra zugänglich, muss man auf eine extra Sicherung achten. Nicht wenige fertige Ställe haben eine Klappe die den Besitzern die leichte Eientnahme von außen ermöglicht. Diese sind häufig aber auch leicht genug, um von einem Fuchs aufgedrückt zu werden.

Das bringt uns gleich zu einem weiteren Punkt: neben der Hühnerklappe sollte ein Stall auch über ein Fenster verfügen, um Tageslicht hereinzulassen und vor allem für die Belüftung. Es gibt verschiedene Varianten mit Luftschlitzen oder Miniventilatoren. In unserem Fall verbauten wir ein einfaches Fenster mit Plexiglas und ließen hier und an der Hühnerklappe bewusst Lüftungsschlitze, die im Winter zur Wärmedämmung verkleinert oder verschlossen werden können.

Je nach Material kann auch eine Dämmung des Stalls angeraten sein sowie die Vorrichtungen, um im Winter externe Wärmequellen anbringen zu können. Grundsätzlich können Hühner Kälte, solang es sich um trockene Kälte handelt, gut aushalten. In unserem Stall haben wir dennoch doppelwandig mindestens 15mm dicke Holzplatten verarbeitet und zusätzlich die Zwischenräume mit Styropor aufgefüllt.

Um sich dann im Stall so richtig wohl zu fühlen, braucht ein Huhn noch eine Sitzstange, gern eine abgeschmirgelte rechteckige Latte oder ein 5-7mm dicker Naturast mit einem Kotbrett darunter, ein  Legenest (1 je ca. 2-3 Hühner nach Verträglichkeit) und  Futter- und Wassernäpfe (hier bieten sich sogenannte Silos an). Über diese Inneneinrichtung, weitere Zubehörsteile und unsere ersten Erfahrungen wird in einem späteren Artikel berichtet.

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